Heute ist Dienstag, der 7.7. und es wurde soeben 17:17 Uhr, als ich in die pünktliche Straßenbahn in Richtung Heimat einstieg. Das ist weiter nichts besonderes und manchmal kommt auch zu dieser Zeit eine klimatisierte Bahn, selbst wenn diese auf meiner Linie selten anzutreffen sind. Heute scheint das aber nicht der Fall zu sein.
Es sind gute dreißig Grad Celsius und der Himmel ist bedeckt bis trübe. Für den frühen Abend sind starke Gewitter angesagt und es bleibt abzuwarten, was uns heute noch erwartet. Die letzten Tage waren diesbezüglich schon sehr eindrucksvoll. Das Wetter zeigt, was es kann.
Während die Bahn sich an Auto-Massen vorbeizwängt, hier und da Autos auf den Schienen stehen und die Weiterfahrt blockieren, schwitzen die Fahrgäste in der Bahn und langsam geht es voran. Auf der A7 gab es wohl einen Unfall, der zu noch höherem Stadtverkehr führt. Dabei ist diese Stadt wie viele andere einfach nur völlig überlastet vom in den letzten Jahren immer weiter gestiegenen Autoverkehr, der auch die letzten Kreuzungen verstopft und eine schnelle Zielerreichung immer wieder unmöglich macht. Ja, es gibt auch Tage, an denen ich das Auto nehmen muss. Nicht freiwillig, aber weil ich eben beruflich mit viel Material zum Kunden muss. Dann habe ich nicht die Wahl, mein gerade genutztes favorisiertes Verkehrsmittel zu nutzen. Doch das mache ich jetzt, widme mich entspannt diesem Text, während Hunderte und Tausende von Autofahrern jeden Alters allein in jeweils einem Auto sitzend irgendein Ziel ansteuern, dass sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln wohl nie erreichen könnten – naja, so würde zumindest jeder einzelne von ihnen die Wahl des Autos als Transportmittel begründen. Mein Umfeld kennt meine grandiose (Anti-) Begeisterung fürs Autofahren und oft habe ich versucht, verbitterte Individualfahrer vom öffentlichen Personennahverkehr zu überzeugen. Gelungen ist es mir selten. Für mich ist es eine kleine Beruhigung, dass bis heute nach 18 Jahren Führerscheinbesitz kein KFZ auf mich angemeldet war, was heute kaum ein 17/18-jähriger Mensch wird verstehen können. Aber eine Lösung ist das eben auch nicht für die überfüllten Straßen, die ich leider auch oft genug nutzen muss. Trotzdem wünschte ich mir mehr Leute, die ihr Handeln diesbezüglich überdenken, für sich selbst reflektieren und überlegen, ob ein kleiner Spaziergang vom Bus nach Hause oder von der Bahn zum Arbeitsplatz wirklich so unzumutbar ist oder einfach schon das tägliche Basis-Fitnessprogramm darstellen kann, für das viele doch gerne lieber ein Abo abschließen!? Ich jedenfalls nutze diese Zeit lieber für Texte wie diese und lasse den Arbeitstag hinter mir. Auf zu neuen Aufgaben mit freiem Kopf.
Das Foto oben steht in keinem Zusammenhang zum heutigen Tage, aber die absolut spontane Bergwanderung auf immerhin gut 1200 Meter Anfang Juni diesen Jahres war auch so ein kleines Highlight – ein bisschen soetwas wie das heutige Datum, das ein wenig Besonderheit hat und erst in einem Jahr wiederkommt. Viele Grüße, danke fürs Lesen und einen schönen Gewitterabend!